Gastbeiträge


31. MÄRZ 2024 – Erwin M.

"Für die Zukunft unserer Kinder:

Bauern stehen auf gegen das Verschwinden der Höfe und die Welle der Billigimporte“

 

Mein Name ist Erwin Meister. Unter dem strahlenden Himmel Österreichs erlebten meine Familie und ich ein unvergessliches Ereignis. Über 500 Traktoren, die aus allen Ecken des Landes kamen, formten beeindruckende Konvois auf den Straßen – eine eindrucksvolle Demonstration der Einheit und Stärke. Diese langen Ketten von Traktoren boten ein sensationelles Bild, das nicht nur die Entschlossenheit der Bauern, sondern auch die tiefgreifende Bedeutung ihres Anliegens unterstrich.

 

Dieser Tag war mehr als nur ein Protest; es war eine lebendige Botschaft über die Wichtigkeit des regionalen Einkaufs und die Unterstützung unserer lokalen Landwirte und die Zukunft unserer Kinder.

 

Dieser friedliche Protest gegen die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft, besonders hervorgehoben durch den Besuch des Landwirtschaftsministers bei der Firma Lasko in Pöndorf am 8 März 2024, bot den Bauern eine Plattform, ihren Unmut zu äußern. Trotz der Anwesenheit der Polizei, die für den Schutz des Ministers sorgte, blieb die Veranstaltung friedlich und zielgerichtet.

 

Der Protest zielte auf Billigimporte aus anderen Ländern, vor allem aus China, die nicht den strengen lokalen Auflagen unterliegen, denen österreichische Bauern folgen müssen. Diese Standards schützen zwar den Verbraucher, setzen aber heimische Produzenten unter Druck, da sie mit günstigeren, weniger regulierten Produkten konkurrieren müssen. Die Bauern befürworten Regulationen, fordern jedoch deren faire Anwendung auf alle Importe, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und die Flut an Billigwaren zu begrenzen.

Diese Ungleichheit im Handel setzt die lokale Landwirtschaft unter enormen Druck und trägt zum grossen Bauernsterben bei.

 

"Wenn Bauern sterben, verlieren wir mehr als nur Nahrung – wir verlieren unsere Wurzeln und gefährden die Zukunft unserer Kinder.“

Ein weiteres tiefgreifendes Problem ist die zunehmende Zurückhaltung der Jungbauern, die Generationshöfe zu übernehmen.

Neben den internen Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstehen, sehen sich die Bauern auch mit externen Faktoren konfrontiert, die ihren Kampf ums Überleben noch schwieriger machen.

 

Die Kombination aus Bürokratie, steigende Kosten, wenig Einnahmen und strenge Vorschriften und Verbote macht den Beruf des Landwirts zunehmend unattraktiv. Dies bedroht die Zukunft unserer Landwirtschaft und das Erbe der ländlichen Kultur, der Wiesen, Wälder, Äcker und Tiere. 

 

Als Bürger und Österreicher haben wir die einzigartige Möglichkeit, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem wir direkt bei unseren Bauern einkaufen. Durch Besuche am Bauernhof mit unseren Kindern und die Teilnahme an Programmen, wie Urlaub am Bauernhof, können wir jungen Generationen die wahre Herkunft ihrer Nahrung und die Bedeutung der Landwirtschaft und Nutztiere näher bringen, und sie alle ihre fünf Sinne erleben lassen: Riechen, schmecken, hören, ertasten und sehen.

 

Ein besorgniserregender Trend ist, dass viele Kinder heute kaum mehr wissen, wie Kühe, Schafe, Ziegen oder Schweine aussehen. Ihr Bild von Tieren ist oft geprägt von Schimpfwörtern oder falschen Darstellungen in der Werbung und den Medien. Sie kennen Elefanten oder Giraffen, aber die Kuh ist lila. Es ist essentiell, diesem Trend entgegenzuwirken und unseren Kindern die Vielfalt und Bedeutung unserer Nutztiere und das Leben in der Natur nahezubringen und sie zu schützen.

 

Durch bewusstes regionales Einkaufen stärken wir nicht nur die lokale Landwirtschaft, sondern fördern auch das Tierwohl und schützen unsere Kulturlandschaften. Sobald die Menschen den Unterschied im Geschmack und in der Qualität lokaler Produkte erfahren, werden sie erkennen, welchen Wert der direkte Einkauf beim Bauern für sie und ihre Kinder und ihre Gesundheit hat.

 

Wir setzen uns seit jeher für den regionalen Einkauf ein, ein Bewusstsein, das tief in unserer Familie verwurzelt ist, besonders da der elterliche Betrieb meiner Frau in der Landwirtschaft tätig war. Diese Nähe zur Landwirtschaft und das Wissen um die Bedeutung der Aufgaben der Bauern haben unseren Kindern das Privileg ermöglicht, teilweise auf einem Bauernhof aufzuwachsen und so ein echtes Verständnis für die Arbeit der Bauern zu entwickeln. Unser Ziel ist es, diese Werte an unsere Kinder weiterzugeben, damit sie die Bedeutung des regionalen Einkaufs erkennen und die lokalen Bauern weiter zu unterstützen.

 

Wir tragen die Verantwortung, für unsere Kinder und zukünftige Generationen zu handeln, ihnen eine Welt zu hinterlassen, in der die Landwirtschaft nicht nur überlebt, sondern gedeiht. Eine Welt, die unsere Vorfahren oft mit großen Opfern und teilweise mit ihrem Leben für uns bewahrt haben. Lassen wir uns miteinander für eine Zukunft einsetzen, in der die lokale Landwirtschaft blüht und unsere Kinder die Werte der Nachhaltigkeit und den Respekt vor der Natur und der Tiere verstehen und leben lernen.

 

Gebt euch die Zeit mit euren Kindern oder Enkeln den Bauernhof zu besuchen. Fragt die Bauern nach ihrem Leben und ihrer Arbeit. Diese Begegnungen bieten eine wertvolle Chance, aus erster Hand zu erfahren, was es bedeutet, mit der Natur und den Jahreszeiten zu leben und zu arbeiten. Selbst für Erwachsene, die diese Erfahrungen in ihrer Kindheit nicht gemacht haben, ist es nie zu spät, dieses Verständnis und diese Wertschätzung für die Landwirtschaft zu entwickeln.

 

"Stärkt unsere Gemeinschaft und sichert die Zukunft unserer Kinder durch die Wahl lokaler Produkte, unterstützt unsere Bauern und erhaltet wertvolle Traditionen!“

 

Danke, Euer Erwin Meister


29. Februar 2024 – Erwin M.

KI – Gefahr oder echte Chance?

In seinem Vortrag beleuchtete Erwin Meister die vielschichtigen Facetten der künstlichen Intelligenz (KI) und zeigte uns, wie man diese fortschrittliche Technologie perfekt in den Alltag und den Beruf integrieren kann. In einer kreativen Diskussion ließ er fiktive KI-Charaktere miteinander kommunizieren und demonstrierte uns damit die Leistungsfähigkeit der KI in der Praxis. Mit dieser Darstellung verdeutlichte er, dass KI nicht nur eine technologische Innovation ist, sondern ein mächtiges Werkzeug, das uns sowohl in der Bildung, im Alltag als auch in der Arbeit unterstützen kann.

 

Ob im privaten Sektor, im Bildungswesen, bei den täglichen Aufgaben oder im Marketing und Vertrieb – die KI bietet erhebliche Vorteile durch Effizienz und Personalisierung.

Ein sorgfältiger Umgang mit persönlichen Daten ist besonders wichtig, um Sicherheit und Privatsphäre der Nutzer zu gewährleisten.

Auch der Arbeitsmarkt befindet sich aktuell im Wandel. Obwohl viele die Befürchtung haben, dass KI zum Verlust von Arbeitsplätzen führen könnte, bringt die Nutzung dieser Technologie in vielen Bereichen eine erhebliche Erleichterung, und es entstehen neue Berufsfelder.

 

Die Geschichte zeigt deutlich, dass jeder Fortschritt neue Möglichkeiten mit sich bringt. Die KI ist dabei keine Ausnahme und sollte als Chance für Innovation und Wachstum begriffen werden.

Fazit: KI ist eine unaufhaltsame Entwicklung, die – wenn sie richtig verstanden und angewandt wird – enorme Chancen bietet. Wer sich dieser Technologie öffnet und sie richtig verstehen lernt, kann deren Vorteile nutzen, ohne dabei Sicherheit und ethische Standards zu vernachlässigen. Es bedarf eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den Herausforderungen, die KI mit sich bringt.

Auch jenen, die bis dato keinen von Erwin Meisters genialen Vorträgen live erleben durften, rät er dazu, sich aktiv mit dem Thema KI auseinanderzusetzen. Diese Technologie bietet ein breites Spektrum an Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt, und gleichzeitig die Gelegenheit, aktiv an der Gestaltung einer von KI geprägten Zukunft teilzunehmen. Wer jetzt nicht auf diesen Zug aufspringt, verpasst ihn möglicherweise.

 

Erwin Meister

office@ki-meister.at

0699 17041234


31. Dezember 2023 – Josef S.

VOLKSBEGEHREN – deren kometenhafter Aufstieg in der Corona-Zeit, und wie es weitergehen kann

 

In der Corona-Zeit haben Volksbegehren einen wahren Boom erlebt. Sie haben mitgeholfen, Schlimmeres zu verhindern. Sie könnten aber noch wirksamer sein, ähnlich wie in der Schweiz.

Die offizielle Webseite der österreichischen Bundesregierung listet regelmäßig etwa hundert Volksbegehren auf, die darauf warten, unterstützt zu werden. Insbesondere in der sogenannten Corona-Zeit ist deren Anzahl geradezu explodiert. So wurden zwischen 2020 und 2023 fast gleich viele Volksbegehren initiiert wie zwischen 1955 und 2019, nämlich vierundvierzig.

 

Vielfach hört man, Volksbegehren hätten keine Wirkung. Das ist jedoch mitnichten der Fall. Die Regierung schaut ganz genau hin, wenn es um kritische Themen geht.

Das Impfpflichtgesetz hat dies deutlich gezeigt. Als dieses am 04. Februar 2022 im Parlament beschlossen wurde, war vorgesehen, ab 15. März 2022 mit den Strafen für Ungeimpfte zu beginnen. Dazu kam es jedoch nicht mehr, denn wenige Tage zuvor trat die sogenannte COVID-19-Nichtanwendungsverordnung in Kraft. Die Impfpflicht war damit ausgesetzt und sie wird es vermutlich auch bleiben.

Die Gründe für die Aussetzung waren vielfältig: Die intensiven Demonstrationen bereiteten der Regierung starke Kopfzerbrechen. Gleichzeitig war eine neue Partei (MFG) entstanden, alternative Medien traten auf den Plan (AUF1, Report24, RTV), Servus TV berichtete kritisch und auch die FPÖ stellte sich gegen das Impfpflichtgesetz.

Hinzu kam die bemerkenswerte Anzahl von insgesamt fünf Volksbegehren, die vom Gesetzgeber im Parlament behandelt werden mussten: FÜR Impf-Freiheit (2021), Impfpflicht: Striktes NEIN (2021), Impfpflichtabstimmung: NEIN respektieren (2022), NEIN zur Impfpflicht (2022), KEINE IMPFPFLICHT (2022).

 

Volksbegehren, Reformvorschläge

Volksbegehren haben den Sinn, massiven öffentlichen Druck aufzubauen, um die Regierung zum Handeln zu bewegen. Genau darin besteht jedoch das Problem, denn sie muss die Initiativen lediglich parlamentarisch behandeln, aber nicht in Gesetze überführen.

Dieser Praxis soll schon seit Jahren ein Ende gesetzt werden:

Das Volksbegehren „Demokratie Jetzt!“ aus dem Jahr 2013 liest sich folgendermaßen: „Über Volksbegehren, die von mehr als 300.000 Wahlberechtigten unterstützt werden, findet eine Volksabstimmung statt“. Die gesetzliche Ausgestaltung obliegt dann dem Nationalrat.

Das Volksbegehren „Für verpflichtende Volksabstimmungen“ aus 2019 regt darüber hinaus an, bereits beschlossene Gesetze mithilfe von Volksbegehren abzuändern oder ganz zu Fall zu bringen.

Somit initiiert und entscheidet das Volk wichtige Themen selbst. Der Wählerwille rückt in den Vordergrund. Demokratie ist auch zwischen den Wahlterminen möglich. Der Korruption wird Einhalt geboten und das Volk identifiziert sich mehr mit den Gesetzen.

 

Das Schweizer Modell

In der Schweiz ist die direkte Mitbestimmung des Volkes an der Gesetzgebung schon lange fixer Bestandteil des politischen Alltags:

So können mit der sogenannten Volksinitiative 100.000 Stimmberechtigte (1,9 % der Stimmberechtigten) per Unterschrift ein Gesetz auf Bundesebene fordern. Auf Kantonsebene gelten ähnliche Regelungen. Über jede dieser Volksinitiativen muss abgestimmt werden. Allerdings kann das Parlament dem Volk einen moderateren Gegenvorschlag unterbreiten.

Fakultative (mögliche) Referenden (Volksabstimmungen): Hier können bereits 50.000 Stimmberechtigte innerhalb von 100 Tagen eine Volksabstimmung über ein Gesetz oder eine Gesetzesänderung verlangen, das vom Parlament beschlossen wurde.

 

Verfassungsänderung durch Mega-Volksbegehren

Wie kann es nun weitergehen? In Anlehnung an die Reformvorschläge und dem Schweizer Modell könnte künftig über ein VolksBEGEHREN, das von 100.000 Wahlberechtigten unterzeichnet wird, automatisch eine VolksABSTIMMUNG abgehalten werden. Das Ergebnis dieser VolksABSTIMMUNG wäre bindend, hätte somit Gesetzeskraft.

 

Dasselbe Procedere könnte auch bei schon beschlossenen Gesetzen angewendet werden: Wenn 50.000 Wahlberechtigte per Volksbegehren es wünschen, müsste über ein vom Parlament beschlossenes Gesetz eine Volksabstimmung durchgeführt werden. Das Ergebnis wäre wieder bindend. Damit könnte das Volk das Parlament direkt kontrollieren.

 

Für beide Vorschläge wäre jedoch eine Verfassungsänderung notwendig. Dies erfordert eine 2/3-Mehrheit im Parlament. Die Parlamentarier werden diesen Weg von sich aus bestimmt nicht gehen, weil es ihre Macht einschränkt. Es bedarf wieder des Drucks der Bevölkerung. Ein Mittel dafür wäre die Abhaltung eines Mega-Volksbegehrens mit etwa 2 Mio. Unterschriften. Ein derartiges Votum könnte wohl keine Regierung und kein Parlament ignorieren. In diesem Mega-Volksbegehren würde vom Parlament verlangt, die Verfassung im oben beschriebenen Sinne zu ändern.

 

Josef Streicher